„In Kiew redt me Mundaart“

Albert Bächtolds phantastische Reise

Wir fühlen uns geehrt und sind erfreut, dass dieses Kulturprojekt unter der persönlichen Schirmherrschaft von Prof. Rüdiger Safranski – Philosoph, Literaturwissenschaftler und mehrfach ausgezeichneter Schriftsteller – steht.

„Es ist ein Film, der neugierig macht auf ein eigentümliches Schicksal. Es wirkt, wie erfunden, wie im Roman. Eine Geschichte von einem, dem es zu Hause zu eng war, und der auszog das Leben in der Weite und Ferne kennen zu lernen. Zuerst Russland, zur Zeit der Revolution, dann zurück in der Schweiz, dann USA, wo er reich und erfolgreich wird, dann der große Bankrott in der Weltwirtschaftskrise. Man merkt: das ganze Jahrhundert mit seinem Auf und Ab und seinen Katastrophen stecken darin. Und das alles hört man auf Schweizerdeutsch. Das Nahe und das Ferne also. Wie geht es weiter? – das ist nun wirklich die offene Frage am Ende des Filmes. Gut, dass es auch noch Bücher von Albert Bächtold gibt...“

Das schreibt Rüdiger Safranski, deutscher Philosoph, Literaturwissenschaftler und mehrfach ausgezeichneter Bestsellerautor, u.a. Friedrich-Nietzsche-Preis, Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik, Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch/Essayistik, Friedrich-Hölderlin-Preis Deutschland, Paul-Watzlawick-Ehrenring, Corine – Internationaler Buchpreis, Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten für sein Lebenswerk, Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung, Thomas-Mann-Preis. Seit Sommer 2012 lehrt er als Honorarprofessor am Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften an der Freien Universität Berlin.

„Me isch nie am End, me ischt alliwil am Aafang von ere Ufgoob.“

Albert Baechtold

Albert Bächtold (1891 – 1981), der grosse Schweizer Mundartdichter, eine schillernde Persönlichkeit (Adolf Muschg hat ihn „den Faulkner der Schweiz“ genannt), droht in Vergessenheit zu geraten. Dieser Doku-Kurzfilm will ihn, sein Werk und seine Mundart vergegenwärtigen, dem heutigen Publikum – aller Generationen und aller Kantone – wieder zugänglich machen.

Die Handlung des Drehbuchs verläuft auf zwei Ebenen: In der Rahmenhandlung (Gegenwart) flüchtet sich eine junge Frau vor dem Regen in ein Antiquariat, greift mehr zufällig nach einem Buch Bächtolds, wird – geleitet und begleitet von den Erzählungen des Antiquars – in Bächtolds Welt, in Bächtolds Leben hineingeführt und verlässt schliesslich das Geschäft, indem sie zwei Bücher Bächtolds mit sich nimmt. Die zweite Ebene, die Binnenerzählung (Vergangenheit) sozusagen, konstituiert sich aus elf Szenen, Ausschnitten aus Bächtolds Leben bis zu seinem vierzigsten Lebensjahr. Vier dieser Szenen sind reale Drehszenen, sieben sind musikalisch/erzählerische Illustrationen, die sich auf Bächtolds Erlebnisse ausserhalb des bekannten schweizerischen Umfelds beziehen.

Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist archetypisch: Der junge Mann von einfachster (kleinbäuerlicher) Herkunft, der Landschullehrer wird (er hätte studieren wollen), ausbricht aus der provinziellen Enge – er reist zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts nach Russland und in die USA – erfolgreich und reich wird (und schliesslich all sein Geld wieder verliert).

Bächtolds ereignisreiche Lebensgeschichte reflektiert also sozusagen eine menschliche Ur-Erfahrung und insofern bietet sie auch ein Identifikationsangebot für den Zuschauer, ob Jung oder Alt. Zuerst einmal wird allerdings die junge Frau in der Rahmenhandlung davon angesprochen und „verwandelt“ – das musikalische Motiv, das sie begleitet, wenn sie das Antiquariat verlässt, wird dasselbe sein, mit dem Bächtold aus seiner Schulstube aufgebrochen ist.

Der Film über Albert Bächtold ist ein Mundartfilm (mit D/F/E Untertiteln), er nimmt den Zuschauer mit in eine andere Zeit, in eine andere Schweiz, in eine andere Welt. Die Vergangenheit, die hier gezeigt wird, wird jedoch mitnichten idealisiert; es soll ein Mundartfilm ganz ohne Heimattümelei entstehen.

Eine Hommage an das Buch, die Sprache, die Mundart, das Lesen, das Leben – an Albert Bächtold.

„E Mugge hät jede — und wärs nid glaubt, hät zwoo.“

Albert Bächtold

Lebensdaten

3. 1. 1891 Geburt in Wilchingen: Primarschule in Wilchingen, Realschule in Hallau, Seminar an der Kantonsschule Schaffhausen
1911 – 1913 Lehrer in Merishausen
1913 – 1918 Aufenthalt in Russland (zuerst als Hauslehrer, später kaufmännische Tätigkeit in Moskau)
1918 Rückkehr in die Schweiz – Vorträge über die russische Revolution
1920 Vortragsreise durch Nordamerika (Geldsammlung in den Schweizerkolonien für die Russland-Schweizer)
1921 Wohnsitznahme in Zürich als Vertreter der amerikanischen Firma De Vry (tragbare Kinoapparate) – Grossverdiener
1929 Weltwirtschaftskrise – grosse Verluste – Niedergang des Geschäftes nach dem Aufkommen des Tonfilms – vermehrte Zuwendung zur Zeitungsschreiberei
1935 erste hochdeutsche Romane (später vernichtet)
1937 endgültige Zuwendung zur Mundartschriftstellerei. Plan der Darstellung des eigenen bewegten Lebens in Einzelromanen
1939 – 1941 mehrfacher Aktivdienst
1941 – 1942 Augenerkrankung – Spitalaufenthalte – ausschliesslich schriftstellerische Betätigung
1960 Ehrenbürger von Wilchingen
1974 Übersiedlung nach Meilen
1981 Übersiedlung nach Grüningen (Pflegeheim Sonnhalde)
23. 10. 1981 dort gestorben – Urnenbeisetzung in Wilchingen
Bächtold, 1912
Bächtold, ca. 1944

Werkverzeichnis Albert Bächtold

1939 De Tischtelfink – Geburt und Porträt des Vaters
1940 De Hannili-Peter – Kinderzeit und Porträt der Mutter
1941 De Goldig Schmid – Roman einer Rückkehr in die Heimat
1944 Wält uhni Liecht – Augenoperation
1947 De Studänt Räbme – Seminar in Schaffhausen
1950 Pjotr Iwànowitsch – als Privatlehrer in Russland – Beschreibung der Revolution in Moskau 1917
1953 De Silberstaab – Vortragsreise durch Amerika – als reicher Kaufmann in Zürich
1957 De ander Wäg – Abkehr vom Reichtum – Wandel zum Mundartschriftsteller
1960 Am Wäg noo – Mundartsprüche
1962 D'Haametstimm – Erinnerungen an Menschen und Bräuche in Wilchingen
1972 S isch groote – Spitalaufenthalt – Suche nach dem Sinn des Lebens
1974 Silbertischtle – Anekdoten und Witze aus dem Schaffhauserland
1978 Noosüechle – kleine, heitere Erzählungen

„E Ross ischt schliesslich aliwill no e noobler Wäse als en Esel.“

Albert Bächtold

Cast und Crew

Die Crew vor dem Antiquariat Harsch in Winterthur

Cast

Andrea Zogg als Antiquar
➞ CV
Mara Amrita Thurnheer als Irina
➞ CV
Bernhard Schneider als Bächtold
➞ CV
Thomas Messerli als Vetter
David Bächi als Lehrerkollege
Hanspeter Külling als Schulpräsident
Ivana Martinovic als reiche Freundin
Diego Häberli als Freund Bächtolds

Crew

Beat Toniolo Idee, Produktionsleitung
➞ CV
Christina Ruloff Regie, Drehbuch, Schnitt, Co-Produzentin
➞ CV
Diego Häberli Drehbuch
Johannes Müller Drehbuch­entwicklung, Aufnahmeleitung
➞ CV
Reto Troxler Director of Photography, Schnitt
➞ CV
Hans Ritzmann Berater (Bächtold-Experte), Sprecher (Illustrationen)
Antonia Brell Illustrationen
➞ CV
Annina Brell Illustrationen
➞ CV
Laura Stevens Filmmusik-Kompositionen
➞ CV
Tibor Lörincz Tonmeister, Tonmischung
Jerome Longhi Tonmeister
Monika Stahel Kostümbildnerin, Kostümverleih
Anna Schneider Kostümbildnerin
Irene Gómez-Emilsson Regieassistenz
➞ CV
Marcus Göppner Szenographie Leitung
➞ CV
Tasya Martin Szenographische Assistenz, Clapper
Martin Wohlgensinger Kameraassistenz
Miriam Barner Clapper
Fabian Lüscher Chefbeleuchter
Florian Amsler Beleuchtungsassistenz
Angela Marbach 1. Maskenbildnerin, Hairstylistin
➞ CV
Barbara Tanner 2. Maskenbildnerin, Hairstylistin
Ilja Tschanen Setfotografie
Enno Bandixen Flugzeugpilot
Patrick Schneider Oldtimerchauffeur

Spiritus Rector: Alfred Wüger
Produktion: module+
Sounddesign: Gate Productions
1. Beleuchter: Simon Wottreng
Voice Over Recordings: Samuel Hartmann
Amerikanische Stimmen: Patrick Rapold und Jarreth Merz
Russische Stimmen: Denys Grossenbacher, Yevgen Zhenilov und Vladislav Andrianov

Leonie Oechslin (aus Dachsen) als Vreneli

Schüler der 1. Klasse, Primarschule Wilchingen: Zoe Birk, Line Delboi, Marc Fischer, Simon Gysel, Noah Kerschbaumer, Tizian Ochsner, Jordan Strasser, Janis Waldvogel

Schüler der 2. Klasse, Primarschule Wilchingen: Ladina Egli, Kevin Graf, Enya Gränicher, Johannes Hedinger, Janine Laurent, Simon Meier, Michelle Mena Ellena, Silas Riedi

Schüler der 2. Klasse, Yolande Michaud, Schulhaus Mühlebach, Amriswil: Kim Bischofberger, Mike Imhof, Raphael Jung, Raphaela Nauli, Delia Carlucci, Anakin Stephan, Joelle Soller, Ramon Pelladoni, Elias Keller, Dion Gacaferi, Henry Mbugua, Haxhi Avdijai, Ronja Riedener, Alissia Slemensek, Ferit Jakupi, Abigail Flückiger, Colin Bürgi, Alexander Marinkovic

Schüler der 5. Klasse, Martin Seiterle, Schulhaus Mühlebach, Amriswil: Shanice Buchs, Joran Bühler, Phoebe Bürgi, Emanuel Dias, Lara Famá, Ruben Fernandes, Dominic Furter, Cyrill Huber, Elma Izairi, Sara Jakupi, Gisela Keller, Xenja Nauli, Agnesa Nrecaj, Matea Pomakis, Luca Soller, Gian-Luca Streule, Silvan Stump, Till Tobler, Kostas Vousas, Sven Weber

„Miir isch es so wohl we der Bire i der Schnapsguttere.“

Albert Bächtold

 

 

 

Eindrücke von den Dreharbeiten

„S ischt breziis we dä Härr saat — no ganz anderscht!“

Albert Bächtold

„S hät Intermezzööli ggee, meh weder aas…“

Albert Bächtold

„Wän ich auch kann Chilchemaa bi, en Gottloose bin ich uf kann Fall.“

Albert Bächtold

Unterstützt von

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Vor dem Schulmuseum Amriswil mit Dr. Hans Weber

Die Crew dankt herzlich

  • Hans Ritzmann, Präsident der Albert Bächtold Stiftung, Berater
  • Ulrich Harsch, Winterthur
  • Walter Hurschler und Simon, Unterhaltszentrum Winterthur
  • Kanton Schaffhausen, Strassenverkehrsamt, Markus Storrer und Team
  • Gemeinde und BürgerInnen von Wilchingen
  • Andy Steinemann, Steinemann Taxi AG Schaffhausen
  • Enno Bandixen, Pilot
  • Gemeinden Meilen, Uetikon am See, Herrliberg
  • Feuerwehr Winterthur
  • Familie Schneider mit den Oldtimern
  • Moritz Schubert (Russischberater)
  • Jaroslav Besten
  • Natalia Sigrist, Russisches Kultur- und Bildungszentrum MIR, Schaffhausen
  • Schulmuseum Amriswil Dr. Hans Weber und Frau Alexandra Schuttenberg
  • Patrick Schneider
  • Hansruedi Schneider
  • Matthias Schneider
  • Walter Weder
  • Giorgio Tschanen
  • Stadtwerke Winterthur
  • Wasserwerk Winterthur
  • Prisca Meier (Hühner und Schilder)
  • Herr Rüger
  • Schule Wilchingen, Katherine Flock
  • Andreas Müller (Schulleiter Schule Wilchingen)
  • Martin Zürrer (Abwart Schule Wilchingen)
  • Schule Amriswil Yolande Michaud und Martin Seiterle
  • Ilja Hüppin, Imbiss Guldenen
  • Tomislav Babic, Restaurant Falken, Schaffhausen
  • Wilchingen, Gemeindehaus und Restaurant zur Truube
  • La Cyma, Winterthur
  • Rennstrecke Oberhallau, Tony Bilger
  • Familie Paul und Agnes Külling (Hühner)
  • Nino Miserini (Baustoffe)
  • Sven Landis (Baustoffe)
  • Paul Müller
  • Robert Schaber
  • Daniel Späni
  • René Schaible
  • Marc Pfirter
  • Liliane Stehli
  • Andrea Klaiber
  • Christine Bolliger-Erard

Mein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten und Unterstützern, den Stiftungen, den Mithelfenden, der gesamten tollen Crew mit den eindrücklichen SchauspielerInnen und denjenigen, die an das Projekt geglaubt haben.

Besonders geehrt fühle ich mich durch die Unterstützung von Hans Ritzmann, Prof. Adolf Muschg und Prof. Rüdiger Safranski, der die Schirmherrschaft für dieses Kunst+Kulturprojekt übernommen hat.

Es wird ein spezielles Doku-Kurzfilmwerk – ein „Schweizer Kulturgut“ – geben, auf das ich mich mit Allen sehr freue!

Eine Hommage an das Buch, die Sprache, die Mundart, das Lesen, an das Leben Albert Bächtolds – einen Pionier der Mundart-Schriftstellerei.



Beat Toniolo

„Wän ann chunnt und saat: Ich bi au ann vo däne, wo im Erbe inne ocket. Du häsch mer für e paar Stund gholffe vergässe — sälb ich min Loh.“

Albert Bächtold

Artikel in der Presse

„Im Härze von Lüüte mo me sii und nid i der Literatuurgschicht; wa i däre inne stoht, uf da pfiff ich.“

Albert Bächtold

„… Sich für d Muetersprooch iizetze!“

Albert Bächtold

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